Neue Mitbewohner / Katzenzusammenführung

 

Findet ein neuer Mitbewohner Aufnahme in der Tierfamilie, wird er zunächst das „Gästezimmer“ bewohnen dürfen, um sich mit der neuen Lebenssituation langsam und behutsam vertraut machen zu können.

 

Viel Trauriges ging manchmal diesem neuen Lebensabschnitt voraus. Manch ein Tier wurde aus einer vollkommen unwürdigen Umgebung „befreit“. Abgestellt in einer Rumpelkammer fristete ein hilfloses Tier sein Leben, harrte der Dinge, sah nie das ganze Haus, oder wurde auf Grund von Unsauberkeit abgestellt. Es hatte mitunter nicht einmal frisches Wasser zur Verfügung, oder angemessene Nahrung. Zu viel Einsamkeit prägte das unschuldige Tier und diese Eindrücke werden sein weiteres Leben nachhaltig begleiten und niemals ganz loslassen.

Manch ein Tier konnte sich nach langer Zeit zum ersten Male bei uns satt essen und durfte sich geborgen und behütet fühlen.

 

Andere Tiere sind bereits in sehr krankem Zustand, ungepflegt, verfilzt und vernachlässigt zu uns gelangt, so dass sie nicht einmal mehr selbst Nahrung aufnehmen konnten. Für diese Tiere begann sofort das Erlernen des Umgangs mit Assistenzfütterung. Manchmal gestaltete sich dies recht einfach, wenn ein Tier erkennen kann, dass es ihm hilft und es sich dadurch besser fühlen kann.

 

Wieder andere Kätzchen gelangten zu uns, weil sie aus der unterschiedlichsten Gründen ihr Zuhause verlassen mussten und dringend eine neue liebevolle Heimat benötigten. Auch für diese Tiere ist es sehr schwer in ein neues Umfeld zu gelangen, sich noch einmal neu auf völlig veränderte Lebensbedingungen einzulassen und sich neu zu orientieren.

 

Für jedes Kätzchen ist diese Umstellung eine Herausforderung und manchmal eine recht schwierige Phase in der sie viel Zuwendung, Zuneigung, Geduld und Verständnis benötigen.

 

Sie befinden sich in einem neuen Lebensraum, ohne auch nur eine Vorstellung davon zu haben, warum dies so ist, und wie sie sich in diese neue Situation einfinden können. Das ist eine sehr angespannte Lebensphase, der manch ein vom Leben gebeuteltes Tier nicht gewachsen ist, und sehr viel Einfühlungsvermögen durch den Menschen verlangt.

 

Dafür haben wir ein spezielles ganz gemütliches Zimmer eingerichtet, das dem Tier einen ruhigen Rückzug ermöglicht und gleichzeitig die neue Erfahrung, das ihm Friedfertigkeit und Liebe entgegengebracht wird.

Wir versuchen in dieser ersten Zeit sehr liebevoll für das Tier da zu sein, es zu beruhigen, mit ihm zu sprechen und ein solides Vertrauen aufzubauen, auf das sich das Tier verlassen kann. Einer von uns beiden wird bei ihm in diesem Raum übernachten, Ansprechpartner sein und versuchen eine ruhige und schöne Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, in der es seine Ängste vermindern kann.

 

In dieser ersten Zeit wird das Tier auch veterinärmedizinisch untersucht, seine gesundheitliche Situation betrachtet und erste Hilfen eingeleitet. Wenn es sich erholt hat, wird es langsam und ganz ohne Zeitdruck das Haus erkunden können, und erste vorsichtige Kontakte mit seinen Artgenossen aufnehmen können.

Dies lassen wir sehr behutsam und unter größtmöglicher Beachtung seiner Sensibilität geschehen, und stehen helfend zur Seite wenn sich das Tier zunächst von der neuen Situation überfordert sieht. Sein privater Raum des Rückzugs-Zimmers steht ihm so lange zur Verfügung, wie es ihn braucht um sich mit der neuen Situation arrangieren zu können.

 

Nach den ersten Wochen fühlt sich das Tier meist gekräftigt und neugierig seine neue Welt zu erkunden und wird bald ganz offen neue Wege und Beziehungen zu seinen Artgenossen eingehen.

 

Aber auch für Einzelgänger, denen der Kontakt mit seinen Artgenossen nicht essentiell erscheint, bietet das große Haus ideale Möglichkeiten, genügend Raum für Rückzugsmöglichkeiten und gemütliche Plätze bei seinem Start in ein neues würdevolles Leben.

 

Unseren Erfahrungen zu Folge haben sich im Laufe der Zeit, bis auf ein einziges Mal, stets alle Tiere miteinander arrangieren können und es entstanden ganz fröhliche und gefestigte Freundschaften unter den Tieren.